In der Politik stehen die Zeichen wieder auf Wahlkampf. Am 26. September ist Bundestagswahl. Und wie das eben so ist, müssen die Parteien mal wieder Wähler fangen. Das läuft immer recht gut, wenn man auf Minderheiten einschlägt. Als ob das Leben besser würde wenn man auf denen rumhackt, die sich nicht wehren können und ohnehin schon auf andere Art gestraft sind. Deshalb wird gern gegen Flüchtlinge gehetzt. Reicht ja nicht das sie in ein fremdes Land flüchten mussten, Familie, Arbeit, Heimat zurück lassen mussten.
Dieses Jahr sind es allerdings nicht Flüchtlinge, Ausländer, Migranten, Muslime. Dieses Jahr hat man sich eine neue Minderheit gesucht: die Ungeimpften.
Gerade einmal 10% der Bevölkerung lehnen eine Impfung gegen Corona/COVID-19 ab. 10%!
Die Zahl der COVID- Infizierten steigt derweil weiter und es zeigt sich das zunehmend die Geimpften die Erkrankten und auch Überträger sind. Das RKI hält sich mit Zahlen bedeckt, aber Mediziner in NRW schätzen die Zahl der geimpften COVID- Patienten im Krankenhaus auf ca. 13%. Tendenz steigend. Mediziner aus ganz Deutschland weisen darauf hin, dass mit der Zahl der Geimpften auch die Zahl derjenigen steigt, die trotz vollständiger Impfung an COVID erkranken und derjenigen, die trotz vollständiger Impfung auf der Intensivstation landen.
Soweit der aktuelle Stand. Nun muss man also weiter bekämpfen, in dem man Ungeimpfte bei Tests zur Kasse bittet, ihnen Rechte entzieht und ständig den Eindruck erweckt sie wären Schuld.
Noch vor einem Jahr, als einige mahnten, es würde eine Impfplicht eingeführt werden, wurden diese als Verschwörungstheoretiker, Querdenker oder Aluhutträger bezeichnet.
„Wir haben gesagt, es wird keine Impfpflicht geben. Ich glaube nicht, dass man durch eine Veränderung jetzt Vertrauen gewinnen würde .Wir können Vertrauen gewinnen, indem wir für das Impfen werben. Die Impfbereitschaft ist sehr, sehr hoch.“
sagte Angela Merkel Anfang Juli bei einem Besuch des RKI. Gesundheitsminister Jens Spahn stimmte zu, ebenso der Präsident des RKI Prof. Wieler.
Und Angela Merkel meinte weiter:
„Und deshalb sage ich allen, die noch unsicher sind, ob sie sich impfen lassen sollen: Eine Impfung schützt nicht nur Sie, sondern auch immer jemandem, dem Sie nahe stehen, der Ihnen wichtig ist, den Sie lieben“
Tatsächlich sieht es derzeit ganz anders aus. Die Impfung mildert den Krankheitsverlauf. Natürlich hatten auch am Anfang der Pandemie viele einen leichten Verlauf und wussten oft nicht einmal dass sie infiziert waren. Die Dunkelziffer liegt laut einer Studie des RKI bei ca. 42%. Und Männer, sowie ältere Menschen sind häufiger unwissentlich infiziert.
Wer von denen, die ohnehin einen milden Verlauf hatten jetzt geimpft ist weiß man nicht und wie viele davon noch ungeimpft sind weiß man auch nicht. Aber man sieht dass der Impfschutz bei manchen gar nicht erst anfängt zu wirken und bei anderen lässt er nach kurzer Zeit wieder nach.
Dennoch dürfen Geimpfte in Fußballstadien, in Konzerte, Restaurants, usw. die Ungeimpften müssen ihre Tests selbst zahlen und dürfen eben nicht was der Rest darf.
Ende Juli 2021 äußerte Kanzleramtsminister Helge Braun:
„Geimpfte werden definitiv mehr Freiheiten haben als Ungeimpfte.“
In der Vergangenheit haben viele Tests, viele Erkrankungen sichtbar gemacht, die wohl sonst nicht bekannt geworden wären; gerade wegen der unauffälligen Verläufe. Welcher Ungeimpfte wird bei den Testpreisen noch einen Test machen? Wie will man künftig die Infizierten davon abhalten andere zu infizieren wenn der Krankheitsverlauf unauffällig ist?
Was bleibt ist die Pflicht zum Tragen von FFP2 beim einkaufen, in öffentlichen Verkehrsmitteln und einigen anderen bereichen. Aber:
„Das Tragen von FFP2-Masken durch Laien (z. B. beim Einkaufen, im ÖPNV) entfaltet nach aktueller fachlicher Einschätzung keine größere Wirkung bei der Eindämmung der COVID-19-Pandemie als das Tragen von medizinischem Mund-Nasen-Schutz („OP-Maske“)“
schrieb Prof. Wieler im Juni 21 an das Gesundheitsministerium. Er steht mit der Meinung nicht allein. Bereits im März, als der Berliner Senat das Tragen der FFP2 Maske anordnete erfolgte eine Stellungnahme von der Deutschen Gesellschaft für Krankenhaushygiene e.V. (DGKH)
Der Beschluss des Berliner Senats, ab heute, Mittwoch, den 31. März 2021, eine FFP2-Maskenpflicht im öffentlichen Leben einzuführen, wird aus Sicht der DGKH sehr kritisch gesehen und bedarf dringend der Überprüfung. Er gefährdet mehr als dass er nützt.
Die DGKH hat bereits im Januar anlässlich eines ähnlichen Beschlusses in Bayern kritisch zu einer FFP2-Maskenpflicht in der Öffentlichkeit Stellung genommen und wiederholt diese nochmals.
FFP2-Masken sind Hochleistungs-Atemschutzmasken, die für den Arbeitsplatz bestimmt sind. Nur bei korrekter Anwendung übertrifft ihre Wirksamkeit im Allgemeinen jene von chirurgischem Mund-Nasen-Schutz.
Entscheidend ist, dass die Maske angepasst ist, auf dichten Sitz überprüft wurde und dass das Tragen geschult wurde. Die neue Technische Regel Biologischer Arbeitsstoffe TRBA 255 (die für den Arbeitsplatz und hier speziell Pandemien gilt) fordert ausdrücklich, dass aus mehreren Maskentypen ausgewählt werden kann, damit die für die Gesichtsform optimale Maske benutzt wird. Ferner wird eine Schulung gefordert; diese ist auch unbedingt nötig, wie die Erfahrungen mit dem FFP2-Maskentragen bei Beschäftigten im Gesundheitswesen zeigen.
[…]Darüber hinaus erfordert eine korrekt getragene FFP2-Maske, die dem Gesicht eng anliegt, eine erhebliche Atemarbeit, die bereits bei geringer Anstrengung spürbar und bei stärkerer körperlicher Belastung deutlich beeinträchtigend wird und zu Luftnot führt. Viele Mitbürgerinnen und Mitbürger verleitet diese Atemerschwernis zum falschen Tragen und zum Atmen durch die Leckagen. Dies betrifft besonders ältere Personen und Personen mit Lungen- oder Herzerkrankungen. Für diese bedeutet das FFP2-Masken-Tragegebot, dass sie entweder das Haus nicht verlassen können, dass sie im Falle des Nichtragens von Masken in der Öffentlichkeit ein Bußgeld bezahlen müssen, oder dass sie die Maske so tragen, dass sie atmen können – das heißt, dass die Maske nicht dicht sitzt. Damit sind sie ungeschützt.
Bis heute wird dies ignoriert. Aber das Bundesarbeitsministerium meinte inzwischen:
„angesichts des fortgesetzten Pandemiegeschehens einen Bedarf für geeignete Kindermasken zum Zweck des Infektionsschutzes“
Das viele schon vor der Impfaktion ihre Maske mehr unter der Nase trugen, wird mittlerweile getoppt von der aktuellen Anzahl.
Was die Mediziner nicht erwähnten ist der Kostenfaktor. Zwar gibt auch Angela Merkel zu, dass die Schere zwischen Arm und Reich immer weiter auseinander klafft, aber in ihren 16 Jahren Amtszeit hat sie sich nicht darum gerissen dies zu ändern und mit Blick auf die Masken kann man wohl davon ausgehen, dass ein immer größerer werdender Kreis von Menschen sich die FFP2- Maske finanziell nicht leisten kann. Doch davon redet niemand, ebenso wenig wie wir die Umweltschädigung durch die Masken in den Griff bekommen.
Wenn also die Menschen auch wenn sie geimpft sind unwirksame Masken tragen und die Impfung, falls sie überhaupt anschlägt, nach kurzer Zeit nicht mehr wirkt, warum wird dann auf 10% Ungeimpften rumgetrampelt?
In einem Interview mit dem FOCUS im September 2020 sagte Jens Spahn:
Deswegen müssen wir immer wieder klarmachen, dass es in dieser Pandemie keine absoluten Wahrheiten gibt. Wir treffen Entscheidungen und finden Kompromisse, auf Basis aktueller Erkenntnisse und nach Abwägen unterschiedlicher Interessen.
Man muss sich wohl die Frage stellen, in wie weit die Interessen der Pharmalobby höher bewertet werden als die der Bürger. Schließlich baden die Bürger die Entscheidungen der Politiker aus. Und das im Bundeskanzleramt mehr Lobbyisten rum laufen als Abgeordnete dürfte hinreichend bekannt sein.
Ein weiterer Punkt sind die Kinderimpfungen. Bei allen Kontaktbeschränkungen wurden Kinder unter 14 Jahren grundsätzlich nicht mitgezählt. Bei der bereits erwähnten Studie des RKI wurden keine Anzeichen dafür gefunden dass Kinder besondere Treiber der Pandemie wären.
Chef der Ständigen Impfkommission (Stiko), Prof. Dr. Thomas Mertens meinte in einer Talk Show zur Impfung für Kinder/Jugendliche ab 12 Jahre:
„Dabei ist sehr klar herausgekommen, dass die Krankheitslast Covid-19 für die Kinder dieser Altersgruppe, von der die Rede ist, keine wesentliche Rolle spielt.“
Nicht jedes Kind müsse geimpft werden, sondern nur die mit einem erhöhten Risiko, meinte er. Seine Enkel würde er nicht impfen.
COVID hat von der Erkrankung her zwar durchaus Ähnlichkeit mit Diphtherie, aber nach der Impfung ist man nicht 10 Jahre geschützt. Die Impfung gleicht eher der normalen Grippe-Impfung. Die Wirkzeit ist stark begrenzt.
Wenn man das ganze betrachtet und berücksichtigt das Grundrechte deshalb so heißen weil man sie grundsätzlich hat ohne dafür Leistung erbringen zu müssen ist es höchst fraglich ob der Umgang und die Gefährdung durch die Möglichkeiten der Geimpften der richtige Weg sind. Ich persönlich fühle mich in der Gesellschaft eines Ungeimpften, der eine Maske trägt wohler als in der Gesellschaft eines vollständig Geimpften, der gerade aus einem vollen Fußballstadion kommt.
Abschließend noch etwas zum nachedenken:
- In der Grippesaison 2017/2018 starben rund 25.000 Menschen an der normalen Grippe
- 2020 starben etwa 30.000 an Corona
- Laut Schätzung der AOK sterben jährlich 19.000 an/durch Ärztepfusch
- Laut Schätzungen der DGKH sterben jährlich 40.000 Menschen an nosokomialen Infektionen