Irritierend

Jedes Jahr gibt es online bei irgendeiner Seite eine Kostenaufstellung für Handy´s. Jedes Jahr kaufen Menschen trotz der Differenz zwischen Kaufpreis und Herstellungskosten dennoch und füttern damit Firmen die absolut nicht einmal halb soviel Liebe zu Menschen haben wie die Menschen  zu ihrer Marke.

Im Oktober 2011 schätzte IHS Markit die Kosten des IPhone 4s auf 188 $.Verkaufspreis ab 630€ für 16GB aufwärts.

Im September 2013 schätzte IHS Markit die Produktionskosten für das IPhone 5s auf 199$. Verkaufspreis: ab 700€ für 16GB Speicher. Obwohl bei der Produktion pro höherem Speicher gerade mal 10€ anfallen verlangt der Herrsteller 100€ vom Kunden dafür. Für 64GB zahlt man daher schon rund 900€.

Im September 2014 errechnete IHS Markit Herstellungskosten für das  IPhone 6 Plus von gerade mal 15,50 US-Dollar oder 12€ mehr als beim 6er. Dennoch wurden 100 US-Dollar oder 78 € mehr vom Kunden verlangt bei 16GB. Materialkosten:196,10 $ oder 153€.Herstellung: 4$ oder 3€ für das IPhone 6.

Zum Vergleich: Laut IHS kostet die Herstellung des Samsung Galaxy S5 256US-Dollar. Bei einem Verkaufspreis von rund 600€ oder 650$.

Im Oktober 2016 rechnete CNN MONEY vor, dass das neue IPhone 7  bei der Herstellung 261 € oder 292 US-Dollar kostet.Verkaufspreis: Rund 760€

Doch das sind nur die Kosten der einzelnen Bestandteile, wie Display,Speicher &Co. Die Fertigung des Handy´s erfolgt in China von zwei Firmen die beide seit Jahren wegen ihrer Verstöße gegen das Arbeitsrecht in der Kritik sind. Dazu gehören Vorwürfe wie die Beschäftigung von Minderjährigen, 60-100 Stundenwoche ohne bezahlte Überstunden, Zwangsarbeiter für eben jene Firma die sich mit dem Handy so wunderbar finanziell versorgen lässt.

Nun wurde bekannt, dass die Fertigung durch eine Partnerfirma nach Indien verlegt werden soll, doch auch diese setzt auf Zwangsarbeiter die nicht freiwillig 10-12 Stunden täglich ein Handy zusammenbasteln an dem sich eine Menschen-verachtende Firma bereichert.

Nahezu alle Herstellerfirmen verdienen an Smartphones, Handy´s, Smart-Watches , durch die Fertigung unter solchen Bedingungen. 12 Stunden stehen täglich, fragen müssen ob man mal zur Toilette oder eine Schluck trinken darf. Wer würde in Deutschland unter solchen Bedingungen arbeiten wollen? Wär wäre bereit ohne Sozialleistungen, ohne Versicherungen, ohne Freiausgleich oder gerechte Bezahlung so zu arbeiten?

Und das sind nur die Fertigungskosten und -Bedingungen. Nicht erwähnt bleiben dabei die Materialien die oftmals aus Entwicklungsländern stammen und keinesfalls unter besseren Arbeitsbedingungen gefördert wurden. So ist die Basis von Kunststoffen z.B. Erdöl. Kunststoff wiederum bringt auch ein Klima- und Müllprobleme mit sich und die Hersteller-Firmen sind durch Desinteresse an den Problemen bekannt. Schädliche Weichmacher und andere chemische Bestandteile sorgen schon mal für Erkrankungen in Produktionsfirmen.

Aber es ist selbstverständlich sich dauernd das neueste Modell eines Gerätes zu kaufen. Für den Konsumenten ist all das egal.

2 Comments

  1. Gibt es da nicht mittlerweile ein faires Handy? Glaube ein Freund von mir hat so eines. Das kostet um die 500 Euro – aber alle Bestandteile sind nachweislich fair produziert

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