Wichtig zu wissen #2

Nachdem ich im Oktober mit dieser Serie anfing, geht es nun endlich weiter. In Teil 1 ging es um Erdöl und Erdgas. Diesmal geht es um Gold.

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Gold ist das chemische Element mit der Ordnungszahl 79 und dem Zeichen Au und es ist Edelmetall und eines der wenigen farbigen Metalle. Sein Wert ist hoch und i.d.R. steigend. Eine Feinunze Gold wiegt etwa 31,1034768 Gramm und hat einen Wert von aktuell 1.207,78 US-Dollar oder umgerechnet 1.134,23 Euro.

Gold ist vielseitig.Die Hälfte des geförderten Goldes wird in der Schmuckherstellung verwendet, daneben für Medaillen, Preise wie den Oscar,Kunstobjekte, Kruzifixe.Aber auch als Wertanlage und Geld ist es beliebt. In der Elektrotechnik gilt Gold als korrosionsfreier Stromleiter und wird daher gern für Drähte, Schalter, Lötstellen, Kontakte ect. verwendet. In der Zahnmedizin wird es für Füllungen, Kronen und Brücken genutzt.In der Medizin eignet es sich zur Behandlung von Krebs und rheumatoider Arthritis, im Weltall wird es von Raumfahrern für Reparaturen benutzt und auch das Visier der Anzüge verfügt über eine Goldschicht. Sonnenschutz für Fensterscheiben, rubinrotes Glas, Bilderrahmen, Gebäude, Möbel, selbst in Lebensmitteln findet es unter der E- Nummer 175 Verwendung.

Die größte Menge mit etwa 500 Tonnen pro Jahr fördert China, gefolgt von Australien, USA und Russland. Die meisten Förderländer zählen zu den sogenannten Entwicklungsländern. Der steigende Goldpreis sorgt für eine Ausweitung der Förderorte in Asien,Lateinamerika und Afrika.

Die größte Menge Golderz in Europa besitzt Rumänien

Die größten Reserven hat die USA mit 8.000 Tonnen, gefolgt von Deutschland mit etwa 3.000 Tonnen.

Goldförderung:

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Goldmine in Australien

Um an Gold zu gelangen muss Gestein gesprengt und zermahlen werde.Dies geschieht teilweise per Hand und oft durch Kinderarbeit. Auf Plastikplanen findet eine offene Laugung statt bei der alles  wochenlang mit Zyanitlösung beträufelt wird um winzige Goldspuren aus dem Stein zu lösen. Teilweise geschieht dies auch in geschlossenen Tanks.

Folgen und Gefahren

Es bleiben hochgiftige Schlacke zurück, die meist in Flüsse und Meere gekippt werden. Das mit Zyanit behandelte Gestein bildet Säuren, die sich bis in den Untergrund fressen und dort das Grundwasser verseuchen.

Ein Ring produziert so etwa 20.000 Tonnen Abfall!!!

Vor allem in den Entwicklungsländern gelten keine Umweltschutzmaßnahmen. Im peruanischen Amazonasgebiet wird der Regenwald durch viele kleinere Minen mehr und mehr abgeholzt und beschädigt. Die Schädigung durch Minen ist schlimmer als die Schädigungen aus anderen Gründen wie Landwirtschaft oder Viehhaltung.tropics-982320_640

Durch die Flüsse gelangen die Giftstoffe in Dörfer und Städte. Sie finden sich in Fischen und gelangen über Trinkwasser und Nahrung in den Menschen. Bereits die Gase sind giftig und werden bei der Atmung von Mensch und Tier aufgenommen.

Gleichzeitig wird auch auf die Bevölkerung keinerlei Rücksicht genommen. Viele indigene Gruppen verlieren zu Gunsten des wertvollen Metalls ihre heiligen Stätten, Ländereien, Dörfer. In Ghana wurden von einer einzigen Mine 10.000 Menschen gewaltsam von ihrem Land vertrieben. Die Arbeit ist gefährlich und hart, aber es werden nur Niedriglöhne gezahlt. Schutzkleidung gibt es nicht.Große moderne Minen beschäftigen nur wenige Arbeiter, aber zerstören großflächig das Land.

Zyanid ist ein Salz der Blausäure und verhindert den Sauerstofftransport im Körper und führt schon in kleinsten Dosen zum Tod. In der EU ist es daher im Bergbau verboten. Jedoch wird es außerhalb weiter eingesetzt.

Kinderarbeit

In Peru arbeiten ca 50.000 Kinder in Goldminen, ein beachtlicher Teil ist gerade mal 6 Jahre alt und jünger. In Ecuador sind es 2000 Kinder, für andere Länder gibt es keine (genauen) Zahlen. In Nigeria starben 28 Kleinkinder an einer Bleivergiftung. Hunderte arbeiten dort in Goldminen.Tausende sind es in Ghana und auf den Philippinen.

Immer wieder gibt es Tote bei Sprengungen, einstürzenden Minen oder durch die giftigen Chemikalien.Letztere sorgen auch für diverse Erkrankungen, wie Lungenschädigungen und auch Behinderungen sind eine Folge.

Lösungen

Gold gehört zu den Dingen die niemand tatsächlich benötigt. Daher kann jeder  einen Beitrag leisten:

  • Vorhandenes Gold kann umgearbeitet oder recycelt werden.Daher Schmuck aus recyceltem Gold kaufen oder ganz verzichten.
  • Handys und andere elektronische Geräte möglichst viele Jahre nutzen und anschließend recyceln lassen.

3 Comments

  1. Ein Hintergrund, der sehr nachdenklich macht.
    Welches (heiratswillige) Paar möchte (zum Beispiel) schon auf goldene Ringe zum Zeichen seiner Verbundenheit verzichten. Da ist das Wissen um die Möglichkeit von Recycling-Gold sehr hilfreich!

    Vielen Dank für diesen denkwürdigen Hinweis!
    Lieben Gruß, M.!

    Gefällt 1 Person

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