Steinbrück und Integration

April 6, 2013 – Geschrieben von Deutsche Muslima

Laut Medienberichten hatte Peer Steinbrück getrennten Sportunterricht für muslimische Schüler für denkbar erklärt. Die promte Kritik von fast allen besagt das dies gegen die Integration ist und der Gleichberechtigung von Mann und Frau sehr abträglich ist.

Auf gut deutsch: ein Mädchen das bereit ist beim Sport Po und Busen vor männlichen Sportlehrern und Schulkameraden wackeln zu lassen ist integriert. Wer Schamgefühl und moralische Werte besitzt und dies nicht möchte ist nicht integriert. Aha. Sehr Aufschlussreich. Integration Und Gleichberechtigung ist also wieder einmal gleichbedeutend mit der Bereitschaft zur Zurschaustellung des eigenen Körpers.

Bayerns Innenminister Joachim Herrmann bezeichnete 2011 das Kopftuchverbot für Lehrerinnen als Beitrag zur Integration.

Wenn man der Logik von Angela Merkel &Co folgt hat Deutschland ein großes Problem.

Es gibt z.B. in vielen Städten getrenntgeschlechtliche Schulen. Die dortigen Schüler sind also weder integriert noch haben sie eine Ahnung von der Gleichberechtigung von Mann und Frau. Mehr noch: diese Schulen verstoßen anscheinend damit auch gegen das Grundgesetz.

Ausgerechnet Bayern, das immer als besonders katholisch galt hat eine große Anzahl an Jungen-/Knabenschulen, sowie  Mädchenschulen. Auch NRW hat eine größere Anzahl Mädchenschulen. Letztere waren auch als Höhere Töchterschulen bekannt und es handelt sich dabei ausschließlich um Gymnasien und Realschulen.

Eindeutige wissenschaftliche Ergebnisse nach denen gemeinsamer Unterricht von Jungen und Mädchen (Koedukation) besser ist gibt es bisher nicht. Tatsächlich deutet vieles daraufhin das der viel gelobte gemeinsame Unterricht von Jungen und Mädchen eben nicht unbedingt positiv zu sehen ist. Zeit/Onlien brachte 2007 bereits einen Bericht darüber aus dem ersichtlich ist das die Diskriminierung von Mädchen ebenso ein Problem ist wie die fehlenden Entfaltungsmöglichkeiten sowohl für Jungen als auch für Mädchen.

Vor allem aber hat der gemeinsame Unterricht die geschlechtsspezifische Rollenverteilung keinesfalls geändert. Mädchen wählen immer noch vorwiegend “Frauenberufe”. Auch die 2001 begonnene Aktion des Girls-Day an dem Mädchen verstärkt in männlichen Berufen(hauptsächlich Handwerk und Naturwissenschaft) “schnuppern sollen” wird immer noch benötigt um Mädchen in Richtung Männerjob zu “schubsen”. Gleichzeitig soll der Boys-Day den Jungen die Frauenberufe schmackhaft machen.

Der Stundenplan nach dem Schüler unterrichtet werden ist jedoch eher männlich ausgerichtet. Werken, Naturwissenschaften, Mathematik, aber Kochen, Nähen, und ähnliche Bereiche finden sich kaum.

Zurück zur Integration.

Synonyme für den Begriff Integration sind:  Eingemeindung, Eingliederung, Einverleibung, Mischung, Rückführung, Rückgliederung, Vereinigung,  Verschmelzung, Zusammenschluss

Dem gegenüber steht der Begriff Assimilation der allgemein Angleichung an einen Zustand, Eingliederung bedeutet und Anpassung an die Lebensgewohnheiten und Gebräuche, Kleidung etc. in einem Land (üblicherweise im Zusammenhang mit Migranten verwendet) meint.

Hier geht es also wiedermal nicht um die Integration sondern um Assimilation. Nach dem politischen Willen hat der Muslim sich nicht dem göttlichen Willen sondern dem Willen diverser deutscher Politiker unter zu ordnen.

Ein Mädchen oder Junge ist nur integriert wenn es gemeinsamen Sportunterricht mit dem jeweils anderen Geschlecht hat. Was bedeutet das aber für die Integration von behinderten Kindern in Regelschulen? Das behinderte Kind ist nur integriert wenn es ohne Rampe und Aufzug mit dem Rollstuhl in das Klassenzimmer im 2. Stock kommt? Es darf keine extra Betreuung oder Behandlung haben? Es muss genauso am Unterricht teilnehmen wie seine nicht-behinderten Mitschüler? Der Rollstuhlfahrer muss am Stabhochsprung teilnehmen und der Blinde im Kunstunterricht Bilder berühmter Maler beschreiben können?

Nein, diese Form der Gleichmacherei dient nicht der Integration, denn es verhindert sie. Integration ist erfolgreich wenn sie die Menschen in ihrer Unterschiedlichkeit akzeptiert und allen trotzdem dieselben Chancen einräumt. Diese wird von Politikern immer wieder verhindert, die Bevölkerung aufgewiegelt und gegen das Anderssein aufgehetzt. Hier wird Hass und Diskriminierung gefördert. Die falsche Definition von Integration spiegelt sich auch in dem Ergebnis folgender Bürgerbefragung wieder.
Anpassung des Lebensstils als Einbürgerungskriterium
Mehr Statistiken finden Sie bei Statista

Steinbrück hat einen Denkanstoß gegeben, einer der in diversen Schulen schon problemfrei praktiziert wird. Einen der so oder ähnlich schon seit vielen Jahren in diversen Schulen praktiziert wird.

Schulen sind für Kinder da- nicht umgekehrt  Spätestens die PISA-Ergebnisse haben gezeigt, dass nicht nur behinderte Kinder in unseren Schulen untergehen. Die Zahlen der „Sitzenbleiber”, Schulabbrecher und Aussortierten spricht Bände. Bildungspolitik ist kein Thema für Sonntagsreden. Die Gesellschaft muss mehr in die Schulen investieren: in mehr Lehrer, besser ausgebildete Lehrer, deutlich kleinere Klassen und individuelle Förderung.

Ein klares Wort. Nicht die Schüler müssen politischen Wünschen und Vorstellungen nachkommen, sondern Integration muss von eben jenen Leuten gewollt sein und damit auch gefördert werden. Niemand muss auf seine religiösen Überzeugungen verzichten und Behinderte müssen nicht nicht-behindert sein.  Gemeinsames Miteinander lebt von Toleranz und Akzeptanz nicht von Ausgrenzung und Diskriminierung.

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